Durch Mammographie-Screening findet man Karzinome in einem früheren Stadium, bevor sie Symptome bereiten. Die Brustkrebs-Diagnose wird zeitlich vorverlegt. Dadurch sind 35% der invasiven Karzinome bei der Diagnose maximal 10 Millimeter groß. Bis maximal 20 Millimeter sind es sogar 80%. Vor Einführung des Screenings waren das lediglich 49 %.
Genauso wichtig ist der Lymphknotenstatus. Die aktuelle Auswertung des deutschen Mammographie-Screening-Programms zeigt: 78 % der invasiven Karzinome haben die Lymphknoten nicht befallen. Vor Einführung des Screening-Programms waren es nur 57%.
Kleine Karzinome ohne Lymphknotenbefall sind in der Regel prognostisch deutlich günstiger als große bösartige Tumoren mit Lymphknotenbefall. Früher erkannt können Therapien in vielen Fällen deutlich weniger belastend für die Frau durchgeführt werden. Wenn wir über Nutzen und Schaden eines Screening-Programms diskutieren, beispielweise unter dem Aspekt von Überdiagnosen, dann dürfen wir den Gewinn von Lebensqualität durch frühzeitige Diagnose nicht vergessen. Angemessene Früherkennung soll beides leisten: Senkung der Brustkrebssterblichkeit in Bezug auf die Bevölkerung und mehr Lebensqualität für jede einzelne Frau.

- Grafik: Größenverteilung invasiv
- Grafik: Lymphknotenbefall
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