Der neue Jahresbericht Evaluation des deutschen Mammographie-Screening-Programms wurde am 04.07.2016 veröffentlicht.
Deutsches Mammographie-Screening-Programm auf konstant hohem Niveau
Präsentiert werden die Leistungsparameter und Frühindikatoren gemäß Krebsfrüherkennungs-Richtlinie für das Screening-Jahr 2013. Die aktuellen Ergebnisse belegen die konstant hohe Qualität des deutschen Mammographie-Screening-Programms bei einer möglichst geringen Belastung der hauptsächlich gesunden untersuchten Frauen.
Einladungsrate und Teilnahmeverhalten
Zu den wesentlichen Leistungsparametern gehören die Einladungs- und die Teilnahmerate. Die Einladungsrate liegt seit 2009 über 90 %. Die Teilnahmerate beträgt rund 57 %.
Zusammensetzung der Untersuchungen
2013 wurden insgesamt 2.891.176 Frauen im Screening untersucht, davon nahmen 79 % zum wiederholten Mal teil. Unter den erstmals untersuchten Frauen waren 77 % im Alter von 50 bis 54 Jahren. Jüngere Frauen haben ein deutlich niedrigeres Brustkrebsrisiko. Zudem steigt der Anteil der Frauen mit hoher Brustdichte sowie hormonell bedingten Besonderheiten des Brustdrüsengewebes. Sowohl Alter als auch erstmalige oder wiederholte Teilnahme wirken sich auf die Ergebnisse einiger Parameter aus und werden entsprechend getrennt ausgewertet. Hierzu zählen insbesondere die Brustkrebsentdeckungsrate als auch die Wiedereinbestellungsrate.
Abklärungsdiagnostik und Brustkrebsentdeckungsrate
Im Berichtsjahr wurden 128.945 der untersuchten Frauen zur weiteren Abklärung von Auffälligkeiten eingeladen. Die Wiedereinbestellungsrate beträgt 3,1 % für Folgeuntersuchungen und 9,7 % für Erstuntersuchungen. Bei 35.024 dieser Frauen war zusätzlich eine Gewebeentnahme (Biopsie) zur Klärung erforderlich. Der Verdacht auf Brustkrebs bestätigte sich bei 17.430 Frauen, das entspricht 5,6 von 1.000 wiederholt untersuchten Frauen. Für Erstuntersuchungen liegt die Brustkrebsentdeckungsrate erwartungsgemäß etwas höher bei 7,6/1000.
Stadienverteilung der entdeckten Karzinome
Die Stadienverteilung erfüllt auch 2013 alle Vorgaben der EU-Leitlinien und ist diesbezüglich seit Screening-Beginn auf konstant hohem Niveau. Der Anteil der Krebsvorstufen (DCIS, ductale Carcinomata in situ) unter den im Screening entdeckten Karzinomen lag bei etwa 20 %. Von den bei Folgeuntersuchungen entdeckten invasiven Karzinomen waren 36 % bis maximal 10 mm groß und 79 % bis maximal 20 mm. 78 % waren ohne Befall der Lymphknoten. Der Anteil der prognostisch ungünstigsten Stadien UICC II+ lag bei 21 %.
Prozessqualität
Auch die im Rahmen der Evaluation des Programms betrachteten Prozessparameter bestätigen die guten Ergebnisse der Vorjahre und die qualitativ hochwertige Diagnosekette. Bei 14 % der Frauen, die zur Abklärung eingeladen wurden, bestätigte sich der Brustkrebsverdacht. Bei den Frauen, denen eine Gewebeentnahme empfohlen wurde, lag der Anteil der tatsächlich an Brustkrebs Erkrankten bei 50 %. 92 % der entdeckten Karzinome wurden vor dem operativen Eingriff durch eine minimal-invasive Biopsie bestätigt.
Die Ergebnisse der Evaluation der Qualitätssicherungsmaßnahmen sind im Jahresbericht Qualitätssicherung 2013 veröffentlicht.
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